Ohne Kultur verliert der Mensch sein Menschsein

Kunst – Politik und Kultur – der Weg in die Zukunft der Menschheit – und zwar mit dem indonesischen Künstler-Kollektiv Ruangrupa und der Documenta fifteen in Kassel

 

Richtig und zukunftsweisend ist zweifellos, das der Mensch auf die Gemeinschaft und auf Commons setzt. Nur so kann er sich in der Natur behaupten und die Fortdauer seiner Existenz sichern. Von daher ist das Konzept von Ruangrupa, dem indonesischen Künstlerkollektiv für die kommende Documenta aktuell und auch schlüssig. Das muss jedoch nicht gleichzeitig bedeuten, die Autorität des Individuums fallen zu lassen, diese so herausragende Errungenschaft der abendländischen Kultur, ohne die es wohl weder einen Banksy noch einen Beuys gäbe bzw. gegeben hätte.

Denn auch im Team oder der Gruppe, sowie der Gemeinschaft wird es immer den Einzelnen geben, der eine herausragende Idee hat, die er dann in und mit der Gruppe reflektiert und in die Realität umsetzt. Insofern hat das Urgestein der Kunstszene, Bazon Brock, mit seinen Vorbehalten an den neunen Documenta-Machern und ihrem Konzept vollkommen Recht.

Damit denke ich mir zum Beispiel meine WebART mit den PolitikerInnen-Worten als Idee für ein sich bildendes Kollektiv, was mit den frei verfügbaren Screenshots eine Performance der Poster und Plakate entstanden aus Politik zu einem Weg in die Städte und Räume, also auch in die außervirtuelle Öffentlichkeit, wo Inhalte von Politik ganz neu hinterfragt und durcheinander gewirbelt werden.

Corona = kein Riß sondern Zerstörung

 

Könnte so eventuell Kunst und Kultur noch einen Weg in eine menschenwürdige Zukunft ermöglichen? Corona macht nämlich erschreckend klar, durch die Gesellschaft geht nicht nur ein Riß, wie allgemein in den Medien festgestellt wird, sondern die westliche abendländische Gesellschaft implodiert, und Corona nach Kolonialismus, Kapitalismus und Klimawandel läßt diesen Weg der Zerstörung, die sich an ihrer empfindlichsten Stelle, der Kultur am klarsten offenbart, denkenden Menschen die heraufziehenden Katastrophen nur überdeutlich bewußt werden, wie das jüngste Interview mit der Weltstar-Virtuosin Anne-Sophie Mutter zeigt. Ohne Kultur verliert der Mensch sein Menschsein. In kaum einer anderen politischen Situation zeigte sich das erschreckender als in der heutigen Coronakrise.

 

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